Arbeit und Gesundheit

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Arbeit und Gesundheit

Beitrag vom 22. August 2018

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Der Begriff der Arbeit und deren Anerkennung hat im Laufe der Geschichte einen mehrfachen Wandel hinter sich. Während es heute als Nonplusultra gilt, nach der Ausbildung oder dem Studium einer „guten“ Arbeit nachzugehen, war der Arbeitsbegriff im antiken Griechenland und bei den Römern fast ausschließlich negativ hinterlegt. 

Aristoteles fasste Arbeit sogar als Gegenteil der Freiheit auf und für Homer war körperliche Arbeit nur etwas für Frauen, Sklaven und Knechte.

Ab dem 11. Jahrhundert erhöhte sich die positive Deutung der Arbeit, zunächst in Form der Ständegesellschaft, die aus Klerikern, Rittern und Arbeitenden bestand. Zu letztem Stand zählten bald nicht nur die Bauern, sondern auch Kaufleute, Handwerker und Professoren der neuen Universitäten.

In den verschiedenen Epochen wurde die Arbeit je nach philosophischer oder religiöser Auffassung unterschieden. So gab es „geistige“ und „körperliche“ Arbeit oder „produktive“ und „unproduktive“ Arbeit. Spätestens mit der Industrialisierung erfuhr der Arbeitsbegriff eine größere Wertschätzung und Bedeutung für die Gesellschaft.

Mit der Einführung des Grundgesetzes 1949 erlangte der Begriff der Arbeit Verfassungsstatus, indem jedem Bürger eine freie Berufswahl zugesichert wird. Doch so wie sich die Bedeutung der Arbeit über die Jahrhunderte gewandelt hat, hat sich auch die Arbeit an sich verändert. Früher sind durch körperliche Arbeit hohe gesundheitliche Belastungen entstanden. Heute dagegen sind Arbeitsabläufe stärker automatisiert und selbst in der Produktion fand eine Verlagerung in die Bereiche der Steuerung und Überwachung statt. Zwar sind im Rahmen der gesundheitsfördernden Gesetze und Maßnahmen Unfälle und Berufskrankheiten deutlich zurückgegangen. Hingegen zeigen sich neue Krankheitsbilder, die durch Bewegungsmangel zumindest verstärkt werden.

Gemäß der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) hat jedoch der Bewegungsmangel in vielen Branchen negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeiter. Die Folgen der „Inaktivität“ reichen vom reduzierten Energieverbrauch und dem Verlust der Ausdauer über Herz-Kreislauf-Probleme und Stoffwechselerkrankungen bis hin zu Muskel- und Gelenkbeschwerden. Auch psychische Erkrankungen haben ein Ausmaß erreicht, so dass der Gesetzgeber mit § 5 ArbSchG ausdrücklich eine psychische Gefährdungsbeurteilung vorschreibt (siehe Artikel Psychische Belastungen im Change-Prozess).

Wir sollten demnach für ein Gleichgewicht zwischen Be- und Entlastung in unserem Arbeitsalltag sorgen, um die gesundheitlichen Folgen so gering wie möglich zu halten. So wurde im iga-Projekt „Bewegte Arbeitswelt“ festgestellt, dass es in Betrieben viel Potenzial für Bewegungsförderung gibt – dieses jedoch selten genutzt wird. Selbst durch kleine Anreize und Maßnahmen konnte im Projekt das Bewegungsverhalten geändert werden, nicht nur durch die Benutzung der Treppen statt des Aufzugs.

Unser Vorschlag: Überprüfen auch Sie die Möglichkeiten an Ihrem Arbeitsplatz, mehr Bewegung in Ihren (Arbeits-)Alltag zu integrieren. 

Beitragsbild: © JFL Photography / Fotolia
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