Mitarbeiterbindung - so kann es gelingen!

Home News

Mitarbeiterbindung - so kann es gelingen!

Beitrag vom 20. Juni 2022

Artikel Personal

Öffnet auf der jeweiligen Seite des Anbieters

Die Wechselbereitschaft der Mitarbeiter*innen ist gestiegen.

Wechselbereitschaft und ihre Gründe: 

Die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmer*innen ist laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von XING E-Recruiting aus dem Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. So gaben 37% (Vorjahr: 33%) der Erwerbstätigen an, über einen Jobwechsel nachzudenken oder diesen bereits in die Wege geleitet zu haben. Die Gründe für eine berufliche Veränderung sind vielfältig. Mit der Corona Pandemie traten Defizite in der Unternehmenskultur deutlicher hervor. Die bedeutendsten Faktoren für einen Jobwechsel sind Probleme des Mitarbeitenden mit der Führungskultur des Unternehmens oder des Führungsstils der Führungskraft (28%), fehlende Work-Life-Balance (27%) sowie die fehlende Sinnhaftigkeit der individuellen Tätigkeit im Unternehmen (24%). Monetäre Anreize spielten dabei mit 19% nur eine untergeordnete Rolle. 

Eine enge Verbundenheit zum Arbeitgeber ist gerade unter Frauen mit 20% niedrig, bei männlichen Angestellten beträgt sie immerhin 24% (EY-Jobstudie Karriere, 2021). Gründe für diese geringe Verbundenheit bei weiblichen Angestellten sind vielfältig:  Patriarchalische Strukturen sind ebenso ein Faktor wie die häufig mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Eine hohe Mitarbeiterfluktuation stellt einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor dar. Die Nachbesetzung einer Stelle kostet im Durchschnitt circa 36.000,- € (hrpuls – Mitarbeiterbindung). Um eine hohe Mitarbeiterfluktuation zu vermeiden, müssen Unternehmen auch in Zukunft verstärkt ihre Mitarbeiter an sich binden.

Allgemeine Maßnahmen: 

Wie gelingt jedoch diese Mitarbeiterbindung und was müssen Sie dafür tun?

Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen. Allgemeine Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung stärken vor allem die Loyalität zum Unternehmen und verbessern das Arbeitsklima, es werden Anreize und Sonderkonditionen für alle Mitarbeiter*innen geschaffen. Diese reichen von der optimalen Büroausstattung über eine Verpflegung im Büro bis hin zu Betriebsfeiern und Ausflügen sowie Sonderkonditionen bei Partnerbetrieben wie Fitnessstudios oder Mobilitätsdienstleistern. Auch eine betriebliche Gesundheits- und Altersvorsorge sorgen für einen erhöhten Bindungsgrad unter den Angestellten.

Gerade in Zeiten der Corona Pandemie wurde deutlich, dass bei vielen Angestellten der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten sowie Home-Office Möglichkeiten entstanden ist. Diese allgemeinen Maßnahmen sind sicherlich nicht in allen Bereichen möglich. Dort, wo die Betriebsabläufe darauf abgestimmt werden können, bieten sie sich aber als kostengünstiges Mitarbeiterbindungsmodell an.

Individuelle Maßnahmen: 

Doch wie lassen sich die leistungsstärksten Mitarbeiter*innen an das Unternehmen binden und wie zeichnen sich diese überhaupt aus?

Leistungsträger*innen sind Angestellte, welche eine überdurchschnittlich produktive und gute Arbeit leisten (circa +30 - 50%) und eine hohe Identifikation mit ihrer Tätigkeit sowie ihrem Arbeitgeber haben. Verlässt ein Leistungsträger das Unternehmen, hat das weitreichende Folgen. Der Schaden aus dem Wissensverlust und weitere direkte und indirekte Kosten können sich auf das 3 fache des Jahresgehaltes belaufen (High-Impact Human Capital Strategy - Jack Phillips, Patricia Phillips). Darüber hinaus leidet die Reputation des Unternehmens, was nicht in der Lage war, Leistungsträger*innen eine reizvolle Perspektive zu bieten. Daher ist die Mitarbeiterbindung bei Leistungsträger*innen noch wichtiger. Aus diesem Grund sollten gerade für diese Highperformer weitere individuelle Maßnahmen ergriffen werden, welche einen signifikant höheren Bindungseffekt haben.

Dazu gehören:  

  • Qualifikationsangebote und daraus resultierende Aufstiegschancen
  • Entwicklung einer guten Führungskultur durch Weiterbildung und Coaching der Führungskräfte
  • Abwechslungsreiche Aufgabenbereiche und Übertragung von Verantwortung
  • Eine gesunde Feedbackkultur etablieren und direkte Kommunikation fördern
  • Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenswachstum (z.B. durch Belegschaftsaktien)
  • Leistungsabhängige Boni
  • Einbeziehung in Entscheidungsprozesse

Was bindet diese Highperformer noch an das Unternehmen?

Die monetäre Entlohnung ist das eine, emotionale Wertschätzung und Anerkennung der Leistung ist das andere. Führungsgespräche, Lob und ehrliches Interesse an der anderen Person ermöglichen Wertschätzung und eine hohe Identifikation der Leistungsträger mit dem Unternehmen.

Da viele Leistungsträger*innen solch eine Identifikation mit dem entsprechenden Unternehmen aufweisen, hat vor allem in den letzten Jahren das Employer Branding stark an Relevanz hinzugewonnen. Als Unternehmen für Werte und Normen einzustehen und diese auch nach außen zu kommunizieren, kann zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil zur Mitarbeiterbindung wie -gewinnung führen.

 

Bild: Shutterstock / sirtravelalot

Fluktuation

Informiert bleiben

Aus der Praxis für den Alltag: Mit unserem Newsletter erhalten Sie regelmäßig wertvolle Informationen für Ihr Unternehmen. Dem Empfang des Newsletters können Sie selbstverständlich jederzeit widersprechen. 

Impressum | Datenschutz | Cookie-Präferenzen