Woran die Umsetzung der Unternehmensstrategie scheitern kann

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Woran die Umsetzung der Unternehmensstrategie scheitern kann

Beitrag vom 13. Dezember 2024

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Wer weiß, wie schwierig es ist, Menschen und Unternehmen zu verändern, der weiß auch, warum sich Strategien nicht so einfach umsetzen lassen.

Die Vorstände und die Geschäftsführung können nicht jedem einzelnen Mitarbeiter die Unternehmensstrategie und die damit verbundenen Ziele erläutern. Der Erfolg steht und fällt mit der richtigen Strategiekommunikation im Unternehmen mit Hilfe der Führungskräfte, dem mittleren Management. Diese bilden ein wichtiges „Scharnier“ zwischen Vorstand / Geschäftsführung und Mitarbeitern zur erfolgreichen Strategieumsetzung.

Fehlt die Kommunikation gänzlich oder wird schlecht kommuniziert, entstehen Akzeptanzprobleme, mangelndes Engagement und fehlendes Verständnis für den Sinn und Zweck der Strategie (Vision und Mission) und führen dazu, dass eine (neue) Unternehmensstrategie einfach versandet.

Teilweise passiert es, dass das mittlere Management allein gelassen wird, wenn es um die Strategieumsetzung und -kommunikation geht.

Häufige Fehler bei der Kommunikation

  • Abteilungs- oder Teamleitung kennen selbst die Unternehmensstrategie nicht. Diese wird streng geheim behandelt, ist nur einem kleinen Kreis bekannt und weder schriftlich festgehalten noch kommuniziert.
  • Den Führungskräften fehlt das Selbstverständnis dafür, dass sie maßgeblich zur erfolgreichen Strategieumsetzung beitragen. Sie verstehen dies nicht als ihre persönliche Aufgabe.
  • Den Führungskräften fehlt die Übung darin, eine Strategie und deren Bedeutung zu erklären und operative Ziele daraus für jeden einzelnen Arbeitsplatz abzuleiten.
  • Es fehlen oft auch Zeit und Gelegenheit, um über die Strategien und Ziele des Unternehmens zu sprechen, oder es wird die hierfür dringend gebotene Priorität nicht eingeräumt.

Was, wenn Vorbehalte gegenüber der Unternehmensstrategie bestehen?

Es kommt vor, dass Führungskräfte der mittleren Ebene persönliche Vorbehalte haben, wenn es um die Unternehmensstrategie und die übergeordneten Ziele geht.  Ihre eigenen Ziele und Interessen passen eventuell nicht mit der Unternehmensstrategie zusammen.

Sie handeln dann danach, dass sich die Strategien ohnehin nicht umsetzen lassen, oder dass es sich dabei wieder einmal nur um eine „Modeerscheinung“ handelt, die bald vorübergeht. Ihr Engagement ist dementsprechend gering.

Das führt zu einer Schattenorganisation im Unternehmen: Weitermachen wie bisher und Aussitzen der Unternehmensstrategie!

Wenn das mittlere Management die Voraussetzungen der Einsicht für die Sinnhaftigkeit der Strategieumsetzung und eine gute Kommunikation nicht mitbringt, dann verschärft sich das Problem. Denn aufgrund der Vorbildfunktion dieser Führungskräfte haben auch deren Mitarbeiter nur eine geringe Chance, die Strategien zu erfahren oder zu verstehen sowie die operativen Ziele daraus umzusetzen.

Folgende Situationen können sich hierdurch ergeben

1. Die Strategie wird nicht kommuniziert oder nicht verstanden

Die Mitarbeiter wiederum erfahren die Strategie nicht oder verstehen die Strategie nicht, weil diese unverständlich kommuniziert wird. Abstrakte Pläne, komplexe Beschreibungen, viele Zahlen und noch mehr Worthülsen ohne inhaltliche Bedeutung machen es allen schwer, die Strategie ihres Unternehmens zu verstehen. Schnell landen diese Pläne in den Schubladen der Führungskräfte, die sie eigentlich verbreiten sollen.

2. Keiner hat Interesse

Die Mitarbeiter machen die Erfahrung, dass es keinerlei Konsequenzen hat, ob sie die Strategie und die Ziele ihres Unternehmens in ihrem Arbeitsbereich umsetzen oder eben nicht. Es wird gar nicht darüber gesprochen. Alle machen weiter wie bisher.

3. Engagement wird bestraft

Noch schlimmer ist es, wenn Mitarbeiter mit Bezug auf Strategie und Ziele Verbesserungen vorschlagen und dann bei ihren Vorgesetzten auf taube Ohren stoßen oder sogar ein negatives Feedback erhalten.

4. Ehrgeiz und Egoismus der Abteilungen / Ressorts

Jede Abteilung arbeitet für sich und möchte die eigenen Zielvorgaben und KPI (Leistungskennziffern) erreichen. Alles andere wird ausgeblendet. Die Führungskraft achtet nur darauf, dass die Budgets stimmen, dass sie keine Planstellen abgeben muss und dass sie keinen Ärger bekommt. Eine Abstimmung zwischen anderen Abteilungen, um eine gemeinsame Strategie zu verfolgen, findet nicht statt.

5. Überlastung im operativen Arbeitsalltag

Operative Themen und Herausforderungen prägen den Alltag der Mitarbeiter und Führungskräfte auf allen Ebenen. Für das Gespräch über Strategien und Ziele bleibt keine Zeit bzw. werden andere Themen nicht entsprechend neu priorisiert.

Aus dieser schwierigen Situation von unzureichender Kommunikation und klaren Vorgaben, Eigeninteressen, Behäbigkeit, mangelnder Kompetenz und falschem Selbstverständnis hilft aus unserer Sicht nur eines: Machen Sie Ihre Strategie zum Hauptthema!

Als besonders wirksam haben sich gemeinsame Workshops der Geschäftsführung mit dem mittleren Management erwiesen, in denen die Strategie vorgestellt und die Notwendigkeit der Veränderung allen klar vermittelt wird. Die Vorgaben werden auf die einzelnen Bereiche und Abteilungen heruntergebrochen. So wird für die Abteilungs- und Teamleitung erkennbar, wie sie die Unternehmensstrategie und Ziele in ihren Organisationseinheiten umsetzen müssen, um erfolgreich zu sein.

Gute Kommunikation – das A und O

Spätestens im Führungskräfte-Workshop müssen auch Ideen zur Informationsweitergabe und -materialien für ein Kommunikationskonzept entwickelt werden. Hierin wird definiert, wann, wie, an wen und wo kommuniziert wird.

Zusätzlich benötigen die Führungskräfte umfassende Kenntnisse über die richtigen Kommunikationsinstrumente, Methoden und Werkzeuge. Dabei kann im Vorfeld eine Qualifizierung zur Strategieumsetzung und Strategiekommunikation hilfreich sein.

Die Umsetzung

Nach den Führungskräfte-Workshops ist es wichtig, dass das mittlere Management als Multiplikator dieses Wissen zur Strategie und Strategieumsetzung an ihre Mitarbeiter weitergibt und in der Lage ist, Fragen zu beantworten.

Dazu gehört:

  • was soll das Team leisten,
  • was bedeutet die Strategie für die tägliche Arbeit,
  • was sind erwünschte und was unerwünschte Handlungen und
  • woran wird der Erfolg der Strategieumsetzung gemessen.

Am Ende ergeben sich daraus die operativen Ziele und Kennzahlen.

Zusammenfassung

Machen Sie deutlich, wie wichtig die Strategieumsetzung ist und sorgen Sie dafür, dass hierfür die benötigte Zeit zur Verfügung steht. Hier kann eine neue Priorisierung von Themen hilfreich sein.

Alle Führungsverantwortlichen sollten die Kommunikation und die damit verbundene Wichtigkeit nicht unterschätzen. Auch hierfür brauchen alle Beteiligten Zeit – auch die Mitarbeiter, um diese zu verstehen.

Während der Umsetzung sollte immer wieder ein kritischer Blick auf das bisher Erreichte erfolgen und ggf. neue Maßnahmen zur Steuerung entwickelt werden.

 

Bild: Shutterstock / Ei Ywet

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