Positive Unternehmenskultur: Wettbewerbsvorteil oder Kuschelfaktor?

Home News

Positive Unternehmenskultur: Wettbewerbsvorteil oder Kuschelfaktor?

Beitrag vom 18. Januar 2024

Artikel

Öffnet auf der jeweiligen Seite des Anbieters

Die Begriffe „Kulturwandel“ oder „Unternehmenskultur“ sind – je größer das Unternehmen – seit einigen Jahren in aller Munde. Ohne Kulturwandel im Unternehmen keine Transformation, sagen die einen. Kritiker wiederum halten teilweise die Beschäftigung mit den Unternehmenswerten und wie man zusammenarbeitet für überbewertet, weil es sie vom eigentlichen Arbeiten abhalten würde.

Wie verhält es sich also mit der positiven Unternehmenskultur?

Nicht immer ist allen klar, dass es bei der Arbeit an den Unternehmenswerten und der Unternehmenskultur um ein strategisches Thema geht, denn darüber nimmt auch die Außenwelt ein Unternehmen wahr. Eine positive Unternehmenskultur werden auch sehr schnell die Kundschaft, Geschäftspartner und potenzielle Bewerber und Bewerberinnen bei der ersten Begegnung spüren, wenn die Werte des Unternehmens im täglichen Tun aktiv gelebt werden. Das spricht sich schnell herum und kann sich als Vorteil gegenüber Wettbewerbern herausstellen, wenn es darum geht, gute Fachkräfte für sich zu gewinnen.

Die Verbesserung der Unternehmenskultur steht bei vielen Unternehmen auf der Agenda, denn unbestritten ist, dass bei einem guten Arbeitsklima auch die Belegschaft deutlich motivierter und damit auch in der Regel produktiver und effizienter ist. Und können sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit den Werten und Zielen identifizieren, werden sie sich auch stärker für ihr Unternehmen einsetzen. Dieses macht sich auf lange Sicht ebenfalls bei der Weiterempfehlung als attraktiver Arbeitgeber bemerkbar. Es zahlt sich auch aus, wenn es darum geht, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungsprozesse - demografischer Wandel, Fortschreiten der Digitalisierung in den Arbeitsprozessen und gestiegene Erwartungen der Mitarbeitenden an ihren Arbeitgeber und ihr Arbeitsumfeld - besser zu meistern und darauf zu reagieren.

Ein Beispiel, wie sich ein Unternehmen diesen Herausforderungen stellt, ist die Hilti Aktiengesellschaft, die mit ihren Produkten und Systemen für den Profi am Bau weltweit bekannt ist. Schon 2003 erhielt die Hilti AG von der Carl Bertelsmann Stiftung einen Preis für ihre Unternehmenskultur. Der wichtigste Punkt ist der Umgang miteinander - sowohl zwischen Kollegen und Kolleginnen als auch zur Kundschaft – und selbst das Verhalten gegenüber Wettbewerbern. Weiterhin legt Hilti den Fokus auf Integrität, denn das schafft Vertrauen, und nur eine vertrauensvolle Beziehung ist auch eine fruchtbare Beziehung. Innovation zu wagen, ist einer der wichtigsten Grundsätze von Hilti. Konventionelle Sichtweisen werden hierbei gerne in Frage gestellt. Ein großer Faktor ist die Talentförderung und damit auch die Investition in die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die kontinuierliche Arbeit an der Unternehmenskultur zahlt sich für Hilti aus, so konnte das Unternehmen 2022 zahlreiche Auszeichnungen als bester Arbeitergeber einheimsen.

Werte müssen im Alltag spürbar sein

Natürlich ist eine Unternehmenskultur nur so gut, wie sie im Arbeitsalltag wahrgenommen wird. Hier gibt es oft eine Diskrepanz der Wahrnehmung der eigenen Unternehmenskultur innerhalb der Hierarchiestufen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schauen genau hin, ob und wie die Werte von „oben nach unten“ vorgelebt werden. Und werden die Unternehmenswerte nicht spürbar mit Leben gefüllt, verlieren das Unternehmen und deren Führungskräfte an Glaubwürdigkeit. Und das spricht sich herum oder ist auf Portalen wie Kununu nachzulesen, was potenzielle Bewerber und Bewerberinnen abschrecken könnte.

Eine Unternehmenskultur und ihre Werte lassen sich häufig schwer greifen. Eine gute Unternehmenskultur ist nicht auf einmal da und bleibt dann so, sondern vielmehr ist die Entwicklung ein fortlaufender und andauernder Prozess. Bei der Entwicklung sollten alle mitwirken können, z. B. Multiplikatoren verschiedener Bereiche und aller Hierarchiestufen, denn hierdurch fließen verschiedene Erfahrungen ein, die Akzeptanz in der gesamten Belegschaft wird erhöht und die Werte haben eine Chance, wirklich gelebt zu werden. Gibt man der Belegschaft eine Stimme und Freiraum, um sich Auszuprobieren, kann ein Unternehmen innovativ und damit wettbewerbsfähig bleiben.

Der wirtschaftliche Nutzen ist messbar

Eine positive Unternehmenskultur ist gut für das Unternehmen und das lässt sich sogar messen. Das belegen die Zahlen des „Great Place to Work“ Kultur Audits von 2018 bis 2023 der ausgezeichneten Arbeitgeber:

  • 6 Krankentage pro Mitarbeitende (bundesdeutscher Durchschnitt 14 Krankentage)
  • Überdurchschnittliche Innovationskraft von 78 % (bundesdeutscher Durchschnitt
    58 %)
  • Umsatzentwicklung 64 % (bundesdeutscher Durchschnitt 36 %)

Quelle: Great Place To Work - Deutschlands beste Arbeitgeber 2023

 

Bild: Pexels Fox 1595387

pexels fox 1595387 v2

Informiert bleiben

Aus der Praxis für den Alltag: Mit unserem Newsletter erhalten Sie regelmäßig wertvolle Informationen für Ihr Unternehmen. Dem Empfang des Newsletters können Sie selbstverständlich jederzeit widersprechen. 

Impressum | Datenschutz | Cookie-Präferenzen