Wie gesund ist Ihr Unternehmen?

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Wie gesund ist Ihr Unternehmen?

Beitrag vom 21. August 2024

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Eine Studie von Headspace Health zum Thema psychische Gesundheit unter 500 CEO und 5.400 Angestellten aus USA, Australien, Deutschland und UK hat 2022 ergeben, dass 2021 mehr als die Hälfte der CEO und 43 % der Angestellten eine ganze Arbeitswoche aufgrund von Stress, Angstzuständen und anderer psychischer Probleme gefehlt haben.

Ein Blick auf die Ergebnisse der deutschen Angestellten zeigt, dass sich 59 % der Befragten mindestens einmal wöchentlich vor der Arbeit fürchten: 

  • 47 % stresst, mehr Verantwortung zu übernehmen
  • 46 % ängstigt Unberechenbarkeit in ihrem Job
  • 39 % zeigen Angst vor technischem Fortschritt

Das sind alarmierende Zahlen, denn Angst schränkt nicht nur die Leistungsfähigkeit ein, sondern kann auf Dauer krank machen und so für längere Ausfallzeiten sorgen.

Laut einer Befragung der Pronova BKK „Arbeiten 2023“ fürchten sich 61 % vor einem Burn-out. Das sind 11 % mehr als 2018. Die genannten Gründe hierfür teilen sich wie folgt auf: 

  • 34 % Überstunden
  • 32 % Termindruck
  • 24 % ständige Erreichbarkeit
  • 21 % Schichtarbeit 

Die ungleiche Verteilung von Arbeitslast stresst zudem 35 % und viele haben Sorge, das jetzige Arbeitstempo bald nicht mehr halten zu können.

Insbesondere Arbeitslast, Überstunden und Termindruck dürften auch eine Folge des Fachkräftemangels in so gut wie allen Branchen sein. Das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement gerät dadurch schnell in den Hintergrund, was sich auf lange Sicht rächen könnte. Neben der gesetzlichen Pflicht zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen aller Beschäftigten (§ 5 Abs. 3 Nr. 7 ArbSchuG, DGVU-Vorschrift 1) ist dies auch ein wirtschaftlicher Faktor.

So erkennen Sie Anzeichen von Ängsten

  • Arbeitsleistung und Engagement nehmen ab.
  • Konzentrationsprobleme treten auf und die Produktivität sinkt.
  • Termine werden nicht mehr eingehalten, versäumt oder immer wieder aufgeschoben.
  • Die Einteilung von Aufgaben und Priorisierung fällt zunehmend schwer.
  • Das Auftreten in Besprechungen ist passiv und es wird nicht mehr offen kommuniziert.
  • An freiwilligen Aktivitäten wird nicht teilgenommen und der Einsatz in Projekten ist gering.
  • Die Stimmungslage ist gereizt und es kommt vermehrt zu Konflikten mit anderen im Team.
  • Es treten Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen usw. auf und die Fehlzeiten durch Krankheiten nehmen zu.

Wenn Sie einige der Anzeichen bei Ihren Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen erkennen, ist es wichtig, die Wahrnehmung in einem persönlichen Gespräch zu benennen und die Ursachen zu klären. Im nächsten Schritt steht dann im Fokus, wie und mit welchen Maßnahmen bestehende Ängste abgebaut werden können. Wichtig ist, dass das Zugeben von Ängsten nicht als Schwäche angesehen und ernstgenommen wird.

So verhindern Sie Ängste in Ihrem Unternehmen 

  • Sorgen Sie für klare und vor allem erreichbare Zielvorgaben, um Unsicherheiten zu reduzieren.
  • Kommunizieren Sie klar Ihre Erwartungen an den/die Mitarbeitende.
  • Signalisieren Sie, dass es in Ordnung ist, wenn Fehler passieren. Reflektieren Sie gemeinsam daraus Gelerntes und übernehmen Sie dies für die Zukunft.
  • Respektieren Sie, dass Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach Dienstschluss nicht erreichbar sind.
  • Seien Sie als Führungskraft beratend und unterstützend tätig. Investieren Sie in die Entwicklung der Mitarbeitenden, um ihnen Sicherheit in ihren Fähigkeiten zu geben.
  • Zeigen Sie Interesse an Ideen und Meinungen der Mitarbeitenden und werten Sie diese nicht ab.
  • Regelmäßiges Einholen von Feedback und die Umsetzung konstruktiver Vorschläge zeigt, dass ihre Meinung wertgeschätzt wird.
  • Lassen Sie Emotionen zu – sowohl positive als auch negative.

Im besten Fall steuern Unternehmen aktiv mit gesundheitsfördernden Maßnahmen gegen Stress und Ängste an. Dabei helfen das Zuhören und Beobachten in der täglichen Zusammenarbeit, rechtzeitig Signale von bestehenden Ängsten zu erfassen und handeln zu können. Sorgen Sie für eine positive und gesunde Arbeitsumgebung, welche Ängste reduziert oder gar nicht erst aufkommen lässt. Das zahlt nicht nur auf die Gesundheit aller im Unternehmen, sondern auch auf die Produktivität ein.

Weitere Informationen:

Arbeitswelt im Wandel: Zwischen Selbstfürsorge und Überlastung (Pronova BKK)

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung

 

Bild: Shutterstock / PeopleImages.com - Yuri A

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