Beitrag vom 17. April 2019
Junge Unternehmen, die ganze Branchen revolutionieren, sind durch Transparenz, Vertrauen, Einbezug der Mitarbeiter und Fehlertoleranz erfolgreich geworden. Um den Mitarbeitern die Angst vor dem Wandel zu nehmen, müssen sie befähigt, kreativ und selbstverantwortlich tätig werden. Hierbei sind die folgenden Erfolgsfaktoren wegweisend.
Jeder Mitarbeiter muss jederzeit über ausreichende und fundierte Informationen verfügen, um selbst gestaltend tätig zu werden. Dazu zählen eine regelmäßige Kommunikation und eine gute Informationsstruktur. Gleichzeitig muss die Bank ein Gleichgewicht zwischen Wahrung der Vertraulichkeit und größtmöglicher Transparenz finden.
Mitarbeiter brauchen einen Vertrauensvorschuss in ihre positiven Absichten für die Bank. Das bedeutet kein blindes Vertrauen, aber ein Großteil der Mitarbeiter hat Gutes im Sinn. Eine Kontrolle der Arbeit der Mitarbeiter in allen Einzelheiten ist in einer Wissensgesellschaft ohnehin kaum möglich. Viele der großen Internetplattformen wie Wikipedia, Ebay, Amazon wären ohne konsequentes Vertrauen niemals erfolgreich geworden. Aber es braucht auch klare Regeln, damit Mitarbeiter wissen, dass schädliches Verhalten nicht toleriert wird und Konsequenzen zur Folge hat. Banken und deren Führungskräfte investieren meist viel Energie und Aufmerksamkeit in die Prävention negativen Verhaltens. Damit laufen sie Gefahr, das positive Verhalten zu erschweren. Die Führungskräfte brauchen Mut, den Fokus umzukehren.
Mitarbeiter können auf verschiedenste Weise einbezogen werden. So kann die Führungskraft vor Entscheidungen deren Meinung einholen und berücksichtigen. Die Führung kann die Mitarbeiter mitentscheiden oder deren Arbeit mitgestalten lassen, sie in unternehmensweite, strategische Prozesse involvieren. Das bedeutet keinen Machtverlust für die Führungskraft. Das Führungsverständnis wandelt sich zu einer unterstützenden Überzeugung. Banken praktizieren oft den Weg: „Wenn es nicht mehr anders geht“, wenn der Druck des Marktes so groß wird, dann werden Mitarbeiter einbezogen und agiles Handeln wird erzwungen. Ohne freiwilliges Engagement der Mitarbeiter werden die Banken nicht überleben. Freiwilliges Engagement entsteht durch Einbezug.
Fehler passieren und sind menschlich. Durch sie kann Neues entwickelt und erlernt werden. Niemand muss sich freuen, wenn Fehler passieren, aber sie sollten als notwendige Begleiterscheinung akzeptiert werden und positiv für das Lernen genutzt werden. Banken tendieren dazu, Fehler möglichst zu vermeiden, da diese Risikokosten bergen. Und passieren sie doch, wird sehr schnell nach Schuldigen gesucht.
Bedacht werden sollte auch, dass der Fokus auf die unbedingte Fehlervermeidung ebenfalls Kosten verursacht, u.U. mehr als die tatsächlichen Fehler. Das könnten nicht genutzte Geschäftsmöglichkeiten, entgangene Innovationen und eine schwerfällige Bürokratie in den Banken sein.
Erst wenn alle vorgenannten Voraussetzungen erfüllt sind, ist es sinnvoll, dass die Mitarbeiter die erforderlichen Kompetenzen erhalten. Ohne die Rahmenbedingungen verpuffen die vertrauensvollsten Kompetenzregelungen und die beste Ausbildung. Um in der Bank erfolgreich sein zu können, müssen die Kompetenzen regelmäßig geübt werden. Das ist vergleichbar mit dem Führerschein. Mit dem Erwerb des Führerscheins dürfen wir zwar ein Fahrzeug fahren, aber erst mit der regelmäßigen Übung im Straßenverkehr lernen wir, mit unserer Kompetenz richtig umzugehen und in Bruchteilen von Sekunden Entscheidungen zu treffen.
Beitragsbild: © ASDF / Adobe Stock
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